Blog 132 „Porto de Mos“
11.05.23.Die Idee war, etwas ins Landesinnere zu fahren, um dort auch mal einen Eindruck, von Portugal zu gewinnen. Dieser Auftritt ging aber völlig in die Hose – aber im Einzelnen!
Wir starten morgens in Nazare und wollen zu einem Stausee, der ca. 80km östlich in der Nähe von Tomar liegt. Die Straße dorthin ist super zu fahren und so sind wir bester Dinge und eine Stunde später in „Tomar„. Eine sehr schöne Stadt mit vielen Parks und viel Wasser. Wir suchen den Campingplatz am Stausee und treffen dort eine alte Portugiesin, die weder englisch noch französisch spricht – geschweige denn deutsch. Sie ist sehr nett und bemüht uns einen Platz anzubieten, aber das Gelände ist sehr eng und liegt am steilen Ufer des Stausees. Wir entscheiden uns schweren Herzens gegen diese Idylle und versuchen unser Glück auf dem Stellplatz in Tomar. Dieser Stellplatz ist ein alter stillgelegter Campingplatz, den die Stadt stellt den Wohnmobilisten kostenfrei zur Verfügung stellt. Um zu diesem Platz zu kommen, muss man durch ein altes Stadttor in den Park fahren. Leider wird dieses Tor gerade restauriert und so ist die Zufahrt nicht möglich. Wir suchen den nächsten Campingplatz, der irgendwo in den Bergen liegen soll. Die Fahrt dorthin ist sehr abenteuerlich. Enge Straßen in sehr schlechtem Zustand, gepaart mit dem unwohlen Gefühl „es könnte uns ja jemand entgegen kommen – und dann? Unser Gedanke ist aber der, wenn es hier einen Campingplatz geben sollte, müssen Wohnmobile oder auch Wohnwagengespanne dort irgendwie hinkommen. Wir finden ihn tatsächlich. Er wird von einem sehr netten Holländer geführt, der sich redlich alle Mühe gibt, uns unter zu bringen. Die Zufahrt zum Platz ist aber so steil, dass Mareike Bedenken hat, ob wir da mit dem Kutter zwar runter, aber vielleicht nicht mehr hoch kommen. Schade, denn der Platz ist klein, gemütlich und alles ist sehr liebevoll arrangiert.
Also weiter zum nächsten Campingplatz. Wieder die gleichen Straßen, teils unbefestigte Feldwege und alles in den Bergen. Den folgenden Platz finden wir erst gar nicht. Die nette Frau aus dem Navi sagt uns, wir wären am Ziel, aber wir stehen im Nichts und es ist kein Platz zu sehen. Im Dorf fragen wir nach und siehe da, wir hätten nur 200m weiter fahren müssen und wären am Ziel gewesen. Also wieder irgendwo umdrehen und dann stehen wir vor einem Campingplatz, wo wir nicht ersehen können ob der überhaupt noch existiert. Die Einfahrt zum Platz geht rechtwinklig vom Weg ab und zwar so steil, dass ich mich nicht traue dort hinunter zu fahren. Rückwärts geht auch nichts mehr. So fahren wir auf einem Feldweg, in der Hoffnung irgendwo drehen zu können. Im Kutter rumpelt es und wir haben Angst, nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben. Auf einem Platz wo Ackergeräte abgestellt sind, schaffen wir mit viel Gewürge die Drehung und kommen so zurück in die Zivilisation. So langsam singt die Stimmung im Team sichtlich. Dann zeigt uns unser Navi einen Stellplatz an einer Kirche in „Fatima„.
Wir nähern uns Fatima und uns fallen unzählige Menschen auf, die am Straßenrand mit gelben Westen am wandern sind. Zuerst denken wir an eine Art Volkswanderung, doch als die nächsten Gruppen Fahnen oder Kreuze vorweg tragen, tippen wir auf Pilgerer. Und so ist es.
Just an diesem Wochenende ist dort ein riesiges Pilgerteffen. Hier soll es in Frühren Zeiten eine Erscheinung gegeben haben. Der Stellplatz dort an der Kathedrale ist unvorstellbar groß. Alles ist voller Wohnmobile und auf den Grünflächen dazwischen, steht alles voller kleiner Zelte. Die Straßen sind alle mit Gittern abgesperrt und wir sind heilfroh, wieder rauszufinden. Die Stimmung sinkt weiter.
Wir fahren zurück auf die Nationalstraße und finden dort in „Porto de Mos“ einen Stellplatz, auf dem nur drei Wohnmobile stehen. Er liegt an einem wunderschönen Park mit Blick auf ein altes Schloß. Endlich angekommen holen wir uns eine leckere Pizza (Essen hilft immer…) und schlafen wie tot.
Bilder der Irrfahrt:
Bilder der Stadt:
até breve